Rezept Nummer 476: Kürbis-Cranberry-Tamales
Was macht man an einem freien Sonntag?
Man kümmert sich um eins dieser Rezepte, die sowieso den ganzen Tag dauern.
Warum erst heute?
Weil eine der wichtigsten Zutaten für richtige Tamales Maishülsen sind, die man praktisch nirgendwo bekommt, außer online.
Bevor man irgendetwas anderes tut, muss man diese Hülsen (die man nur getrocknet kaufen kann) für mindestens zwei Stunden in warmem Wasser einweichen.
Dann kommen wir zum zweiten Problem mit den Zutaten: wie der Name schon sagt: Kürbis. Nachdem ich also beschlossen hatte, heute diese Tamales zu machen, bin ich losgezogen, um mir einen Kürbis zu besorgen, nur um dann entsetzt festzustellen, dass die Kürbiszeit schon vorbei ist und es nirgendwo im Supermarkt noch Kürbisse gibt.
Zum Glück gibt es ja in Berlin genug Supermärkte für Küche aus anderen Ländern, sodass sich doch noch ein Kürbis auftreiben ließ.
Wie immer nimmt man dann zuerst diesen Kürbis, zerhackt ihn, kocht ihn und zerstampft ihn zu Kürbispüree.
Wenn die Maishülsen zwei Stunden lang eingeweicht sind und das Kürbispüree genug abgekühlt ist, sucht man sich alle Zutaten zusammen und beginnt zu zweifeln.
In das Rezept gehören nämlich ziemlich viel Zucker und dazu noch Ahornsirup. Dazu noch ein paar Weihnachtsgewürze (Zimt, Vanille und Nelken - offenbar gehört zu allen Rezepten, die Kürbis beinhalten, mindestens ein Teelöffel Zimt und Nelken) und schon zweifelt man sehr stark daran, ob man wirklich knapp zwei Kilo dieser Masse produzieren möchte.
Also habe ich sicherheitshalber alle Mengen halbiert und dann den Teig geknetet.
Man muss es diesen Tamales lassen: den Teig zu kneten macht wirklich Spaß.
Dann kommt die Herausforderung: man legt sich ein Maisblatt hin, gibt einen großzügigen Esslöffel voll Mais-Kürbis-Masse darauf
und rollt das Blatt zu einem hübschen kleinen Päckchen ein.
Und obwohl man sich dabei an die vorgeschlagene Menge von Masse pro Maisblatt hält, hat man trotz halber Menge Masse am Ende fast so viele Tamales-Päckchen wie im Rezept angegeben.
Manchmal wundere ich mich doch noch über das Buch.
Dann muss man sich als dämpferloser Mensch ein Sieb in einen Topf hängen und Wasser zum Kochen bringen
und eigentlich nur noch drei Stunden warten, bis die Tamales fertig gedämpft sind.
Natürlich hat man so viele von den Dingern, dass man danach noch eine zweite Runde dämpfen muss, aber wenigstens hat man ja die Menge halbiert, sodass man nicht viermal dämpfen muss.
Irgendwas ist diesmal mit dem Dämpfen schiefgegangen und sie mussten nicht nur zwei Stunden, sondern insgesamt etwa sechs Stunden lang dämpfen, was irgendwann unglaublich nervtötend wird, weil man alle Viertelstunde Wasser in den Topf kippen muss, damit er nicht leer wird.
Am Ende schmecken die Tamales dann sehr, sehr lecker: tolle Konsistenz, gar nicht so süß wie anfangs befürchtet, und mit den Gewürzen und den Cranberries wirklich gut.
Aber ehrlich: vielleicht ist das anders, wenn man eine bessere Möglichkeit hat, sie zu dämpfen, aber wenn ich mir einen ganzen Tag ans Bein binden muss, um Tamales zu machen, ist mir egal, wie gut sie schmecken, dann will ich sie einfach nie wieder machen
Nur noch 23 Rezepte! Und nur noch einmal Tamales ... ächz.
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