Rezept Nummer 496: Nussiger Früchtekuchen
Eigentlich schon fast ein Stollen (aber nur von der Menge an Früchten, nicht von der Menge Butter her), gehört dieses Rezept eigentlich eher in den Winter, musste sich aber bis jetzt gedulden, weil ich mich bisher nie aufraffen konnte, diese Unmenge an Zutaten zu besorgen: 6 Sorten Trockenfrüchte, zwei Sorten Nüsse, Ananassaft und dazu noch die ganzen normalen Kuchenzutaten und Gewürze - eigentlich hat man davon nie alles da.
Jetzt hatte ich mich jedenfalls mal dazu aufgerafft, alles gezielt einzukaufen und es konnte losgehen.
Tag 1
Erst nimmt man die Unmenge an Trockenobst und Nüssen, die man braucht (aufmerksamen BeobachterInnen wird auffallen, dass hier nur vier Sorten Trockenfrüchte liegen: nach langer Erfahrung mit dem Buch habe ich gelernt, dass es in Ordnung ist, die Rosinen wegzulassen, wenn man keine Rosinen mag. Und Trockenpflaumen).
dann schneidet man alles etwas kleiner und schüttet es zu einem beängstigend großen Haufen auf.
Dann gießt man eine beunruhigend, und ich meine wirklich beunruhigend, große Menge an Brandy über die Frucht-Nuss-Mischung
und gießt zum Abschluss den ganzen Brandy über den ganzen Trockenfrucht-Obst-Haufen und ist dann fertig für den ersten Tag.
Tag 2
Heute geht dann der eigentliche Spaß los. Wie immer mischt man zuerst alle trockenen und alle flüssigen Zutaten zusammen und erinnert sich dabei, warum man dieses Rezept ewig aufgeschoben hat, wenn man die Liste mit den Zutaten durchgeht und den extra gekauften Ananassaft sucht.
Sowohl trockene als auch flüssige Zutaten werden eine ziemliche Menge
die zusammen so klebrig werden, dass man sich nicht traut, ein Foto davon zu machen, weil man die Kamera nicht zukleistern möchte. Dann mischt man die Unmenge Früchte in Brandy dazu, alles wird eine noch klebrigere und jetzt auch klumpige Pampe und es wird immer schwerer vorstellbar, dass das Ganze am Ende schmecken soll.
Dann schaut man in das Buch und erinnert sich an den wirklichen Grund, warum man das Rezept aufgeschoben hat: Minikuchenformen. Das Rezept schlägt einem ernsthaft vor, den Teig auf Mini-Kastenformen aufzuteilen (und die fertigen Mini-Früchtekuchen soll man dann verschenken, rät es weiter). Welcher Mensch hat den Mini-Kastenformen?
Ich jedenfalls nicht. Ich habe den ganzen Teig in eine Kastenform gefüllt, die dan auch bis zum Rand voll war.
Etwas unschlüssig, wie lange man das Kuchenmonster backen soll, habe ich dann bei der vorgeschlagenen Backzeit angefangen und alle fünf Minuten nachgesehen, bis das Monster dann hübsch braun aussah.
Dann war es Zeit, zu probieren. Und hier kommt die ganze perfide Gemeinheit des niederträchtigen Kochbuchs zutage: mit 800 ml nutzlosem Anassaft, der die Kühlschranktür zusammen mit Resten anderer Zutaten so verstopft, dass die Kühlschranktür von selbst aufgeht, wenn man sie nicht fest genug zudrückt, probiert man diese wahnsinnig aromatische, saftige, fruchtige Sünde von einem Kuchen und sofort ist der ganze Aufwand vergessen und man muss sich das nächste Stück abstechen.
Unfassbar.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn nochmal machen würde, aber er ist wirklich sehr gut.
Nur noch vier Rezepte.
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